Der Management-Tipp „Bereiten Sie spontane Reden vor“ vom Harvard Business Manager verspricht erste Hilfe bei spontanen Vorträgen. Meine Erfahrung ist, dass im schlimmsten Falle selbst die Zeit für schnelle Notizen fehlt. Und meine Erfahrung ist auch, dass das gar nicht so schlimm ist, wie wir vielleicht glauben.

Wissen Sie, was einen richtig gute spontane Rede auszeichnet?

– Wenn es dem Redner gelingt, sein Thema oder seine Ideen so zu präsentieren, als würde er gerade jetzt die Idee entwickeln.

Wenn Sie über ein Thema sprechen sollen, dass Ihnen nicht gänzlich fremd ist, kommt ihnen die spontane Rede durchaus entgegen. Beginnen Sie bei der Fragestellung Ihres Gegenübers: Holen Sie ihn dort ab, wo er jetzt gerade steht. Entwickeln Sie das Thema entlang der wichtigsten Stationen, wie es sich Ihnen ursprünglich erschlossen hat. Wie von selbst werden Ihnen dabei auf der Strecke die Argumente einfallen.

Lampenfieber ist Ihr zweiter Vorname?

Wenn Sie, trotz aller Routine, immer wieder und immer noch von Lampenfieber, übermäßiger Nervosität und Blackout-Ängsten geplagt werden, dann habe ich noch eine Idee für Sie:

Kennen Sie Improvisationstheater? Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe eine aktive Gruppe. Besuchen Sie eine Vorstellung. Erleben Sie, mit wie viel Freude und Spaß, spontan auf der Bühne Geschichten und Szenen entstehen. Viele Gruppen bieten für interessierte Laien ohne Vorkenntnisse Schnupperkurse an. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass das Spielen und Improvisieren in einem Impro-Kurs enorm Spaß machen und im Umgang mit Lampenfieber wirklich helfen. Themen wie Moderation oder Bühnenpräsenz können Sie hier üben und ausprobieren. Es ist nur ein Spiel!

Improvisationstheater funktioniert – überraschend, wie ich zuerst fand, mit ein paar Regeln. Manche davon sind hilfreich, wenn Sie spontan einen Vortrag halten:

Für spontane Reden gilt: Die erste Idee ist die Beste.

  1. Vertrauen Sie auf Ihre Intuition. Oft ist der erste Gedanke auch der beste. Vertrauen Sie darauf, dass das erste Beispiel, das Ihnen einfällt, das treffendste ist. Oder dass Ihre spontane Herangehensweise an den Vortrag, die günstigste für die konkrete Situation ist. Das macht Ihren Kopf frei, für die weitere Entwicklung des Themas.
  2. Sammeln Sie Sympathiepunkte: Bleiben Sie authentisch. Sie sind überrascht? Sprechen Sie das ruhig aus. Ihr Gegenüber dankt es Ihnen mit Wohlwollen. Niemand wird Sie belächeln.
  3. Denken Sie ruhig nach. Redepausen dürfen mehrere Sekunden dauern, bevor ihrem Gegenüber überhaupt auffällt, dass Sie nachdenken.
  4. „Scheiter heiter!“ Es gibt Momente, in denen alles schief geht. Jeder von uns kennt sie. Auch wenn Ihre Wangen glühen: Befreien Sie sich und die Situation mit einem Lachen.
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Sie werden es immer wieder schaffen!

Erinnern Sie sich an das großartige Gefühl, wenn Sie „aus der kalten Hose“ Ihre Idee vor wichtigen Zuhörern packend und treffend vortragen konnten? Diese Erinnerung ist Gold wert. Atmen Sie tief ein und aus und brennen Sie dabei diese Erinnerung in Ihr Gedächtnis. Bei der nächsten spontanen Rede rufen Sie die Erinnerung mit einem tiefen Atemzug wieder auf. Und dann, Bühne frei, für Ihren großen Auftritt!

Wie ist Ihr persönlicher Tipp für improvisierte Vorträge? Schreiben Sie ihn unten in die Kommentare.

Herzlichst Verena Czerny.